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Beim Tanzen die Romantik wiederentdecken…

Es darf wieder getanzt werden! Zweisamkeit, Nähe, ein Lächeln, eine Berührung: was lange unmöglich schien, ist endlich wieder Wirklichkeit. In der Tanzschule Fricke in Detmold und Bielefeld.

Kategorie

Text, Foto, Content Marketing

Kunde

Agentur, B2C

Jahr

2021

Oliver Fricke und Deborah Perret-Fricke genießen es, wieder vom vertrauten Miteinander der Hobbytänzerinnen und -tänzer umgeben zu sein. Auch heute, wo wir uns zum Gespräch gegenübersitzen, während fröhliche Kinder über die Tanzfläche hüpfen.

Begonnen hat der gebürtige Münsterländer Oliver Fricke vor 27 Jahren. Im Hotel Nadler war das, für ungefähr zehn Jahre. Eine Zwischenstation war der kleine Festsaal der Stadthalle. Die Suche nach einem geeigneten Objekt führte Oliver Fricke dann vor siebzehn Jahren in den Detmolder Norden an die Ernst-Hilker-Straße, wo die Tanzschule noch heute ist.

Die Erlebnisbad-Idee

„Es sollte ein Ort werden, wo Leute gerne ihre Freizeit verbringen, und zwar zusammen“, betont Oliver Fricke. „So ähnlich wie ein Erlebnisbad – da kann ich auch mehr tun als nur Bahnen zu schwimmen.“ Positive Freizeitgestaltung, für Paare, Kinder, Jugendliche, eigentlich für alle.

„Es geht darum, mit seinem Partner zu tanzen und trotzdem eine gute Zeit zu haben“, sagt Oliver Fricke ganz ernst – und lacht dann doch. „Es gibt ja die landläufige Meinung, dass sich Paare beim Tanzen nur streiten, und das ist hier eben anders.“

Es geht eben um eine gute Zeit – und sobald man die geschäftige Ernst-Hilker-Straße im Detmolder Industriegebiet verlässt und das weitläufige Areal der Tanzschule betritt, merkt man sofort, dass es den Frickes damit ernst ist. Im Innenhof öffnet sich eine grüne Oase mit viel Sitzgelegenheit, einer Bar, Musik, Farben, Lachen und Leben.

Es ist früher Nachmittag, drinnen flitzen die Kleinen beim Kindertanzen herum, draußen sitzen die Eltern, trinken Kaffee und lesen ein Buch. Eine Atmosphäre wie in einem Dorfplatz in einem französischen Urlaubsort.

Vielleicht kein Zufall, denn Deborah Perret-Fricke, Partnerin von Oliver, ist gebürtige Französin. In Detmold geboren, kam sie 2017 ins Unternehmen und hat gleich das Yoga etabliert. Sportkurse, Power-Fitness, Zumba, Cardio-Training, Streetdance, und eben Yoga: bei Fricke wird viel mehr angeboten als „nur“ das Tanzen. „Von komplett entschleunigt bis zum Samstag Abend im Biergarten mit Freunden tanzen geht alles“, so Oliver Fricke. Und diese Atmospähre gibt es seit elf Jahren auch am zweiten Standort mitten in Bielefeld.

2005 wurde die Detmolder Tanzschule außerdem in ein Veranstaltungshaus ausgebaut. Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen, Tagungen, Firmenfeiern – im Atrium geht alles bis zu 600 Personen. Dabei passt sich das Raumkonzept dem Event an, sodass sich Gesellschaften aller Größen wohl fühlen.

Mit wildfremden Menschen auf Tuchfühlung gehen

Nicht für Paare stehen die Tore der Tanzschule offen, sondern auch für Alleinstehende. „Wir wollen die Leute von der sterilen Internetsuche ins echte Leben holen“, so Oliver Fricke. Das habe eine riesengroße Erfolgsquote. „Irgendwann lösen sich die meisten Singlekurse von selber auf, weil sich ganz viele Freundschaften oder mehr bilden, die dann einen Paarkurs buchen“, freut sich der Inhaber.

„Wo sonst gibt es schon die Möglichkeit, mit zwanzig wildfremden Menschen zwei Stunden auf Tuchfühlung zu gehen?“ Eine Verabredung für einen gemeinsamen Tanzkurs gelinge außerdem viel leichter als gleich Essen zu gehen. Ein Date ohne Date, sozusagen. Auch seien durch die Singlekurse viele Freundschaften entstanden, ergänzt Deborah Perret-Fricke, echte Tanzfreundschaften.

Freude machen den beiden die Paare, die kommen, „nachdem die eigenen Kinder aus dem gröbsten raus sind und sie sich wieder neu erfinden können“. Viele veränderten sich im Laufe eines Kurses. „Die kommen am Anfang wahnsinnig verbissen und sind nicht nett miteinander, und dann entdecken sie nach ein paar Wochen die Romantik wieder und kommen wieder mit sich in Kontakt“, so Oliver Fricke. „Frauen sind dem Tanzen gegenüber oft aufgeschlossener als Männer“, überlegt Deborah, wobei sich die Männer zumeist auch anstecken ließen und dann begeistert dabei wären.

Face to face statt Facebook – unter dem Motto stehen die Tanzkurse für Jugendliche, die nach wie vor sehr gefragt sind. Das erste Mal mit den Eltern auf einem Ball tanzen, ohne dass der Großvater runden Geburtstag hat. Aber: „Wir stellen fest: Wenn die mit einem Tanzkurs beginnen, haben viele wahnsinnige Schwierigkeiten, sich im wirklichen Leben mit einem Menschen eins zu eins auseinanderzusetzen. Die würden sich am liebsten erst eine Whatsapp schreiben.“ Und wie geht es weiter? Mit der ersten Liebe, im Tanzkurs gefunden. So vielen Jugendlichen ginge das so, und das freut Oliver und Deborah natürlich.

„Tanzen ist ein Kulturgut, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und führt in die Gesellschaft ein, das sehen vor allem die Eltern wieder verstärkt“, betont Deborah Perret-Fricke. Die Jugendlichen sitzen dann eben nicht einfach vor dem Handy. Das werde auch von den Lehrern geschätzt, wenn die Tanzschule zu Schnupperstunden an die Schulen gehen.

Beim Tanzen hat es auch zwischen Oliver und Deborah gefunkt. Das ist noch gar nicht so lange her, deswegen sind die Erinnerungen bei beiden noch frisch. Die Zweisamkeit ist ihnen wichtig – kein Wunder bei einer Sechstagewoche mit unzähligen Menschen. Wenn sie Zeit für sich haben, dann kochen sie, fahren Fahrrad oder verbringen Zeit auf dem Segelboot. „In den Ferien brauche ich keine Animationshotel“, meint Oliver. „Wir fahren auf dem Boot in eine einsame Bucht, kochen zusammen und erholen uns.“ Und da die fünf Kinder alle erwachsen sind und auf eigenen Beinen stehen, geht das auch problemlos.

Tanzen ist Lebensfreude – auch hybrid

„Ich bin ganz klassisch zum Tanzen gekommen“, so Oliver. Im erzkatholischen Münsterland sei es völlig normal gewesen, zum Tanzkurs zu gehen. Entsprechend habe er eigentlich keine Lust gehabt. Doch sei der Kurs cool gewesen, er blieb dabei, und machte dann die Ausbildung zum Tanzlehrer. „Meine Eltern fanden das erst zum Davonlaufen“. Das habe sich aber im Zuge der Selbständigkeit schnell geändert. Im Laufe der Jahre sind dann verschiedene Fortbildungen dazugekommen, sodass Oliver mittlerweile in vier Berufen vom Tanzlehrer bis zur Restaurantfachperson ausbilden darf.

Deborah schaut in die Runde. „Ich habe als Jugendliche keinen Tanzkurs gemacht, ich fand das blöd.“ Sie lacht. „Richtig zum Tanzen bin ich dann erst über Oliver gekommen.“ Ihre Leidenschaft ist das Yoga, das sie dann ja mit in die Tanzschule einbrachte.

„Tanzen ist Ausdruck von Lebensfreude, das ist für mich der Kern“, so Oliver. „In guten Zeiten, aber besonders auch in schlechten Zeiten wurde und wird immer getanzt. Tanzen ist Romantik, Paarbezogenheit, Sport, Lebensfreude.“ Deborah nickt. „Tanzen ist das einzige Hobby, das man bewusst zu zweit und miteinander macht.“ Beim Tennisdoppel spiele man zwar auch zusammen, aber doch jeder für sich. „Beim Tanzen müssen sich beide aufeinander einstimmen und aufeinander einlassen, das ist viel näher. Wenn es beim Tanzen funktioniert, dann funktioniert es auch anderswo.“

A propos schlechte Zeiten – wie war es denn in der Corona-Zeit? „Da sind wir per Zoom zu den Leuten nachhause gegangen“, sagt Deborah. In Wohnzimmern, Büros, Küchen, Kellern, Gärten – von überall hätten sich die Tänzerinnen und Tänzer zugeschaltet. Dieses Angebot hat die Tanzschule Fricke beibehalten. „Hybrides Tanzen“ nennen sie es. Die Tanzstunden werden live übertragen, und alle Interessierten können sich aussuchen, ob sie vor Ort in der Tanzschule oder per Videoübertragung zuhause mittanzen wollen.

Tanzen ist kein Drill mehr

Louis, Olivers Sohn, hat mittlerweile die Ausbildung zum Tanzlehrer gemacht und ist in die Tanzschule eingestiegen. „Das war nie meine Intention“, betont Oliver. Nach dem Tanzkurs der Sohn erst mal Tanzpause gemacht, sei dann aber von selbst zurückgekommen. „Das ist schön“, so Oliver. Natürlich müsse man aufpassen, Beruf und Privates zu trennen: „sonst leidet die Vater-Sohn-Beziehung“.

Auf jeden Fall sieht Oliver Fricke positiv in die Zukunft. „Natürlich bleibt man dann immer stärker eingebunden als wenn man den eigenen Laden irgendwann einfach verkauft, aber es ist viel schöner so.“ Schließlich gehe es ja auch darum, die Tanzschule weiterzuentwickeln.

Und im Rückblick hat sich viel getan. „Als ich die Ausbildung gemacht habe, wurde das Sechsfache von dem unterrichtet, was wir heute machen. Da wurden so viele Schritte gezeigt, dass hinterher niemand mehr wusste, wo ihm der Fuß stand. Wer etwas verpasste, musste nachtrainieren, und wer etwas falsch machte, musste vortanzen. Das war so ein Drill, dass von fünfundzwanzig Paaren, die anfingen, nur vier übrig blieben.“

Das habe sich gewandelt. Es gehe nicht um Leistung, sondern um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. „Es geht darum, eine gute Zeit zu haben“, ist Oliver Fricke überzeugt. Das gehe auf Kosten der Geschwindigkeit. „Aber es ist besser, so zu lernen, dass ich es auch nachhaltig kann, als wenn ich so vollgestopft werde, dass ich hinterher nicht mehr weiß, mit welchem Fuß es überhaupt losgeht.“

Oliver Fricke lehnt sich zurück. „So lange die Leute beim Tanzen noch mitsingen und miteinander reden, ist alles gut.“ Wir haben den Eindruck: Eine tolle Atmosphäre ist in der Tanzschule Fricke garantiert.

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