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Wohlfühlklima bei 180 Grad

Ihnen wird warm ums Herz, wenn es andere kühl haben: Thomas und Silke Klemme führen 180 Grad, ein topmodernes und innovatives Familienunternehmen für Kälte und Klima. Und Hündin Snuka ist immer dabei.

Kategorie

Text, Foto

Kunde

Agentur, B2C

Jahr

2022

“Wir waren lange auf der Suche nach einer Halle, und die hier war derart zugewuchert, die ist mir nie aufgefallen“, lacht Thomas Klemme gleich zu Beginn des Ortstermins, als sich der Redakteur über das kleine Industriegebiet direkt neben der Detmolder Arbeitsagentur wundert.

„Das Grundstück war auf dem Markt auch gar nicht zu haben“, verrät der seit drei Jahren stolze Eigentümer und winkt geheimnisvoll. „Unser Nachbar hat uns darauf aufmerksam gemacht, und über den sind wir dann an die Eigentümerfamilie gekommen. Eine Erbengemeinschaft aus Berlin.“

Doch das ist Geschichte, und seitdem erstrahlen Halle und Bürotrakt in neuem Glanz. Eine Wende um hundertachtzig Grad sozusagen. Und genau so heißt die Firma von Thomas und Silke Klemme: 180 Grad. Ein echter lippischer Handwerksbetrieb rund um Kälte und Klima.

Echt lippisch, denn Thomas und Silke sind beide gebürtiger Detmolder. „Heidenoldendorfer, um genau zu sein“, fügt Silke fröhlich hinzu. 2007 hat Thomas sich direkt nach der Meisterschule im Kälteanlagenbau selbständig gemacht. „Ich war der letzte Kälteanlagenbauermeister an der Schule. Nach mir kamen dann die Mechatronikermeister Fachrichtung Kältetechnik.“ Thomas grinst. „Da braucht man schon einen LKW, wenn man den Namenszug auf dem Firmenwagen schreiben will.“

Sein damaliger Chef wollte keinen zweiten Meister im Betrieb. „Ich konnte aber einen guten Kunden von ihm übernehmen und bin mit damals 27 Jahren direkt ins kalte Wasser gesprungen.“ Die ersten fünf Jahre seien herausfordernd gewesen. Kältetechnik ist ein Nischenprodukt, die Anlagen sind komplex. Bis die ersten festen Kunden gefunden waren, hat es gedauert. Dann kam der erste Industriekunde dazu und ab da ging es bergauf.

„Ein falsches Fax hat uns dann zur Deutschen Bahn gebracht“, sagt Thomas mit wissendem Blick zu seiner Frau, die lebhaft nickt. „Ein Bahnmitarbeiter wollte ein Angebot für Kältetechnik an Bahnhöfen, nur hat er das an die falsche Firma geschickt, nämlich an uns.“ Und dann? „Dann durften wir auch ein Angebot machen, und seitdem arbeiten wir für die Deutsche Bahn im Umkreis von zweihundert Kilometern. Stellwerke, Bahnhöfe, alles was mit Kälte- und Klimatechnik zu tun hat.“

Wo in der Industrie Öle oder Werkzeuge gekühlt werden müssen, wo Klimaanlagen teure Elektronik auf der richtigen Temperatur und Raumfeuchte hält, aber auch da, wo in Reisezentren, Büros oder zuhause im Schlafzimmer die Klimaanlage arbeitet, sind die zwei Festmitarbeiter und die zwei Auszubildenden von 180 Grad im Einsatz. „An einer gewöhnlichen Tankstelle gibt es zum Beispiel schnell mal fünfzehn Kälteanlagen, da kommt einiges zusammen.“ Dazu beschäftigen wir uns mit Wärmerückgewinnung aus den eigentlichen Kühlprozessen und der Rückgewinnung von Energie, die in Produktionsprozessen eigentlich ein Abfallprodukt sind und quasi ungenutzt „entsorgt“ werden.

„Angefangen haben wir 2007 in der Garage meiner Privatwohnung“, blickt Thomas Klemme zurück. Nach einer Zwischenstation in einem befreundeten Handwerksbetrieb dann der neue Standort. „Ein Sechser im Lotto“, betont er. Wobei der Zustand des Gebäudes bei der Übernahme nicht ganz so toll war, schiebt er hinterher: „Das war schon viel Arbeit, und wir haben noch einiges vor uns.“ Beide nicken. Da können zwei miteinander anpacken, das spürt man gleich.

Und wie so viele Firmen sucht auch 180 Grad händeringend nach Fachkräften. Der Mangel sei in ihrer Branche noch ein bisschen übler, erklärt Thomas. Die Ausbildungshürde ist hoch, viel Mathe und Physik, abstraktes Denken und exakte Planung. Das schreckt ab, und viele mit einem entsprechenden Realschulabschluss machen dann doch noch ihr Abitur. Und doch ist es ein toller Beruf, für den sich der Kältetechnikmeister tüchtig erwärmen kann. Wie auch für die Tatsache, dass seine Frau nun vollständig in den Betrieb eingestiegen ist. Das freut Thomas, und das ist deutlich zu spüren.

Die letzten zwei Jahre hat Silke bereits nebenher geholfen, „aber ich bin dann im Büro irgendwann komplett untergegangen“, gibt er zu. „Wir haben uns Ende letzten Jahres zusammengesetzt und nochmal überlegt, und seit Anfang dieses Jahres ist Silke voll dabei.“ Er schaut schelmisch zur Seite. „Noch in der Probezeit!“ lacht er dann.

Die technischen Ausarbeitungen mache er ja gerne, aber die Digitalisierung, Ablage, Rechnungen, Steuer, Versicherungen, all das liege ihm nicht. „In den ersten Wochen habe ich mich komplett nur durch Papierberge gewühlt“, seufzt Silke mit einem Zwinkern. „Drei Wochen Männerhaushalt aufräumen. Aber das ist jetzt vorbei, jetzt heißt es endlich PC statt Ablage.“

Vorher war Silke im Versicherungswesen tätig. Zwölf Jahre bei einem großen und erfolgreichen Unternehmen. „Aus dieser Sicherheit zu wechseln, war schon ein großer Schritt“, nickt sie. Davor war sie zehn Jahre unterwegs. Münster, Wuppertal, Oldenburg. Als gelernte Reisebürokauffrau. Dann zurück nach Detmold zur Versicherung, und jetzt im gemeinsamen Betrieb. Und nicht ganz zuletzt haben Thomas und Silke Klemme im letzten Jahr geheiratet. „Also eine ganze Menge Neuerungen“, betont Silke.

Und jetzt stehen sie mitten im Geschäft. „Wir bieten moderne und energieeffiziente Anlagen an, die sogar vom Bund gefördert werden“, so Thomas Klemme. In Zeiten steigender Energiepreise Anlagen zu modernisieren, ist gut fürs Klima und den Geldbeutel. Die ganze Branche sei im Wandel. Alles, was den Klimawandel befördert, hat keine Zukunft.

Bei jeder Anlage müsse man natürlich trotzdem in Hinblick auf Anschaffungspreis, Laufzeit und Energiebilanz abwägen. Es muss nicht immer gleich ein kompletter Austausch sein. Wichtig ist, herauszufinden, wann die Anlage nicht mehr effizient läuft, oder gesetzliche Bestimmungen den weiteren Betrieb verbieten. Die Kundinnen und Kunden an dieser Stelle gut zu beraten, damit sie rechtzeitig auf die neue Technik umstellen können: das können Thomas Klemme und sein hoch motiviertes Team – und das machen sie gerne. Das Thomas und Silke Klemme sichtlich stolz auf ihr Team, den Zusammenhalt und die Leistungen sind sieht man ihnen im Gespräch deutlich an.

Besonders wichtig ist eine regelmäßige Wartung der Anlagen. Fehlt zum Beispiel Kältemittel, wird eine Klimaanlage schnell zum Stromfresser. „Letztendlich ist das wie beim Auto“, erklärt Thomas Klemme. „Wenn ich nicht regelmäßig zur Wartung gehe und dort zum Beispiel den Pollenfilter der Klimaanlage reinigen lasse, können Allergien entstehen, weil es in der Anlage schimmelt. Dem kann man vorbeugen.“ Die Hygiene in Lüftungs- und Klimaanlagen gehört ebenfalls zum Leistungsspektrum von 180 Grad.

Klima- und Wärmetechnik der neuesten Generation hat der Detmolder Vorzeigebetrieb kürzlich auch beim Autohaus Stegelmann in Lage eingebaut. „Die Firma Stegelmann geht mit großem Engagement an das Thema heran. Hier merkt man: der Geschäftsführung ist es wichtig, dass sich die Mitarbeitenden wie auch die Kundinnen und Kunden wohl fühlen, und dass sie in einem gesunden Raumklima arbeiten und Autos erleben können“, betont Thomas Klemme. „Die Zusammenarbeit mit solchen Kunden machen natürlich Spaß“, fügt er hinzu.

Die letzten zwei Jahre hätten das Thema erst richtig bekannt gemacht. „Aber schon vorher war klar, dass es nicht selbstverständlich ist, in einem Raum mit vielen Menschen und geschlossenen Fenstern gesunde Luft zu haben“, so der Handwerksmeister. Mit einer guten Belüftung könnte man auch in normalen Zeiten Krankheiten verringern und die Konzentrationsfähigkeit wesentlich erhöhen. „Das gilt natürlich auch für Schulen“, so Thomas Klemme.

Vorangehen möchte 180 Grad auch mit dem eigenen Fahrzeugpark, der nach und nach auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge umgestellt wird. Der noch im Einsatz befindliche Diesel-Bulli wird gegen einen neuen VolkswagenT7-Hybrid-Multivan getauscht, und zwei vollelektrische ID3 sind ebenfalls bereits bestellt. „Häufig fahren wir nur wenige Kilometer zu unseren Kunden im Stadtbereich von Detmold oder in die Nachbarstädte, da schaffen wir es locker auch elektrisch, zur Baustelle und wieder zurück“, begründet Thomas Klemme die Entscheidung.

„Da wir bei der Renovierung und Modernisierung unseres Firmengebäudes besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Effizienz legen, haben wir nicht nur die Fenster erneuert, sondern planen auch die Umstellung der vorhanden Gasheizung auf Wärmepumpentechnologie und eine Photovoltaikanlage mit dazugehörige Wallboxen, um unsere neuen E-Fahrzeuge dann direkt mit Sonnenenergie laden zu können, und unser Gebäude in großen Teilen zu heizen “, so Thomas Klemme. Der Rest wird lippisch, solide, nach und nach gemacht. Mit viel Sachverstand, durch und durch freundlich und stets begleitet von Hündin Snuka präsentiert sich 180 Grad als innovatives und topmodernes Familienunternehmen im Herzen von Detmold.