Text / Diakonie Schweiz

Kinderfreundlichkeit: Schweiz europaweit auf dem letzten Platz

In puncto Kinderfreundlichkeit teilt sich die Schweiz in einer europaweiten Studie den letzten Platz mit Zypern und Griechenland. UNICEF untersuchte Mutter- und Vaterschaftsurlaube sowie die Kleinkinderbetreuung.

Sind die wohlhabendsten Länder der Welt auch familienfreundlich? Mit dieser Frage untersuchte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF 41 Länder der Europäischen Union sowie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD. Ausgewertet wurden der bezahlte Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub sowie die Angebote für Kleinkinderbetreuung unter und über drei Jahren.

Schweden, Norwegen, Island, Estland und Portugal bieten unter 31 wohlhabenden Ländern die familienfreundlichsten Rahmenbedingungen, so das Ergebnis. Die Schweiz, Griechenland, Zypern, Grossbritannien und Irland sind am familienunfreundlichsten. Die Schweiz teilt sich sogar mit Griechenland und Zypern den letzten Platz.

Mit 14 Wochen bezahltem Mutterschaftsurlaub und keinem staatlich geregelten Vaterschaftsurlaub oder einer Elternzeit biete die Schweiz in puncto Familienfreundlichkeit wenig attraktive Rahmenbedingungen an, kommentiert das Netzwerk Kinderrechte Schweiz die Studie. Vergleichsweise selten sei in der Schweiz auch die familienergänzende Betreuung von Kleinkindern durch private oder staatliche Akteure. Die wenig erfreulichen Befunde seien nicht neu und zeigten, dass gerade im Bereich der familienergänzenden Betreuung noch viel Handlungsbedarf bestehe.

Wo familienfreundliche Bedingungen geboten werden, haben Kinder einen besseren Start ins Leben und Eltern können Arbeit und Haushalt besser miteinander verbinden, so UNICEF. Das Kinderhilfswerk setzt sich für einen mindestens sechsmonatigen Urlaub für beide Eltern ein.

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